Christina Drexel
CARLOS KLEIBER. ...einfach, was dasteht!
Dohr-Verlag 2010, 330 Seiten
Abb. v. A. Kirchbach, Farbgraphiken
Dohr-Verlag Köln, 2010
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Auswahl verschiedener Rezensionen aus:
BR - Bayerischer Rundfunk: Interview mit Christina Drexel
Die
Tonkunst: Neuerscheinungen
„ ‚Ein muss … für jeden angehenden und auch bereits im Beruf stehenden Dirigenten, … ebenso für jeden Opernsänger, für alle Musikjournalisten und natürlich für jeden Konzert- und Operndirektor‘, nennt der Direktor der Wiener Staatsoper dieses Buch in einem Geleitwort. […] In der Vielfalt der Zugänge übertrifft sie [die Autorin] vergleichbare Versuche, auch in der Entschlossenheit, sich nicht entmutigen zu lassen: Gerade von kompetenten Gesprächspartnern musste die Autorin sich sagen lassen, dass die Quadratur des Kreises ein Kinderspiel sei im Vergleich zu ihrem Anliegen. […] Ioan Holenders ‚Muss‘ erscheint gerechtfertigt schon durch den Abstand, den die Arbeit zu gängigen Künstlerdarstellungen hält, die den bei der Behandlung des eigentlichen Wirkungsbereichs drohenden Schwierigkeiten in Biographika, Anekdotisches, wo nicht in Pikanterien abweichen. […] Mit guten Gründen nimmt [Christina Drexel] in Kauf, dass nahezu unwägbare Details auf eine Weise festgeschrieben erscheinen, die ihrer Determinierung durch den Gesamtverlauf widerstreitet. […] Jenen Eindruck riskiert sie auch bei der Behandlung von Körpersprache, Gestik und Mimik verschiedener Dirigenten […], bei der sie einer 20-seitigen Beschreibung Carlos Kleibers entsprechende Darstellungen von Mengelberg, Furtwängler, Münch, Celibidache, Mrawinsky, Nikisch, Strauss, Karajan, Toscanini und Bernstein vorausschickt – enorm gut und ins Einzelne gehend beobachtet […] Auch der ausführliche Anhang […] und das Quellenverzeichnis […], nicht zuletzt die schöne Ausfertigung des Buches – bis hin zu beigegebenen Abbildungen – bezeugen den Anspruch des Unternehmens, bei dem neben allen substantiellen Erschwerungen schon die Mühen der Fundierung durch Dokumente riesengroß waren.“
Peter
Gülke, Die Tonkunst, Nr. 1, Jg. 5, Januar 2011, S. 89.
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der „Tonkunst".
https://www.die-tonkunst.de/
nmz: Der Zauber hält der Analyse stand
„ ‚Geleitwörter‘ bergen immer ein gewisses Gefahrenpotential. Diese Art des Vorab-Lobes lullt den Leser entweder von vornherein ein und stimmt ihn milde, oder aber sie bringt ihn in Hab-Acht-Stellung, ob die Vorschusslorbeeren tatsächlich berechtigt sind. Im vorliegenden Fall hat Ioan Holender, Wiens Noch-Staatsoperndirektor, einige Zeilen verfasst, die die Messlatte extrem hoch legen und Erwartungen schüren. Doch am Ende der knapp 330 Seiten muss man sagen: er hat nicht übertrieben. Christina Drexel, ausgebildete Dirigentin, hat auf der Basis ihrer Dissertation ein Buch über Carlos Kleiber veröffentlicht, das im Grunde genommen da weitermacht, wo Alexander Werners Biographie von 2008 aufhörte. Während Werner sich vor allem auf das Sammeln von biographischen Details konzentriert hat, aber darauf verzichtete, das ‚Phänomen Kleiber‘ ergründen zu wollen, unternimmt Drexel genau diesen Versuch. Sie bewegt sich auf dem noch relativ frischen Terrain der Interpretationsforschung auf eine geradezu virtuose Weise und kommt in ihrer fulminanten Studie zu einer Reihe von stichhaltigen Ergebnissen. […]“
Christoph
Vratz, neue musikzeitung 7/10 - 59. Jahrgang.
Mit freundlicher Genehmigung der nmz.
https://www.nmz.de/artikel/der-zauber-haelt-der-analyse-stand
NZZ: Intensität
und
Emotionalität
„[…] Einen ganz eigenen, wissenschaftlich geprägten Weg schlägt die Autorin Christina Drexel ein: Ihre 2010 veröffentlichte Monografie über Carlos Kleiber unternimmt unter anderem den Versuch, aus den Einzelmeinungen einige Grundzüge zu abstrahieren – indem sie die Beobachtungen von Orchestermusikern und Sängern mithilfe eines Fragebogens gebündelt hat. Dass viele Teilnehmer der postumen Umfrage die «Intensität» und «Emotion» als Hauptmerkmal von Kleibers Musizieren benannt haben, ist keine Überraschung. Drexels Buch […] begnügt sich jedoch keinesfalls mit dieser quasi-statistischen Auswertung, sondern umkreist das Phänomen Kleiber aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie untersucht seine akribische Vorbereitung des Notenmaterials, unter anderem anhand des «Tristan»-Vorspiels, und vergleicht seine Tempowahl bei Aufführungen von Puccinis «Bohème» mit derjenigen anderer Dirigenten; sie betrachtet die Gestik grosser Maestri, um schliesslich die Eigenheiten von Kleibers Körpersprache und deren Einfluss auf das klangliche Ergebnis unter die Lupe zu nehmen. Mit ihrer beeindruckenden Studie liefert die Autorin viele faszinierende Einsichten und auch einige zukunftsweisende Ansätze für die noch junge Disziplin der Interpretationsforschung. Gleichwohl muss auch ihre multiperspektivische Analyse eine Annäherung bleiben. Vollkommen ergründen oder gar entschlüsseln lässt sich ein Genie wie Carlos Kleiber nicht.“
Marcus
Stäbler, Neue Zürcher Zeitung, 2.9.2011.
Mit freundlicher Genehmigung der Zürcher Zeitung.
https://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/
buehne/intensitaet_und_emotionalitaet_1.12284729.html
Berliner Philharmoniker – Das
magazin:
„Drexel befasst sich […]
ausführlich mit
theoretischen Fragen des Dirigierens, mit Gestik und Schlagtechnik, mit
Tempogestaltung und anderen Parametern. Kleibers Dirigierweise wurde
oft als ‚einzigartig‘,
‚perfekt‘, ‚spontan‘ beschrieben - selbst wenn er als Verächter von
Routine
gelegentlich absichtlich ungenau zu dirigieren schien, ‚damit das
Orchester
gezwungen war, immer aufmerksam zu sein, und nie die von ihm
gefürchtete
Situation des Alltags einkehrte‘ (wie ein Musiker verrät). Und das
Bayerische
Staatsorchester, mit dem er gerne arbeitete, verwandelte sich nach
wenigen
Minuten in ein ‚Kleiber-Orchester‘. […]“
Helge
Grünwald, Berliner
Philharmoniker - Das magazin, Jan./Feb. 2011,
S. 115. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion von „128 - Das
Magazin der
Berliner Philharmoniker“.
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Fono Forum: Das Geniale im
Visier
„Wer hier eine der üblichen Künstler-Monographien erwartet, wird enttäuscht. Denn da wo andere Darstellungen mit den Worten ringen, Zeitzeugen sprechen lassen, sich in das Zitieren längst Makulatur gewordener tagesaktueller Rezensionen flüchten oder einfach gänzlich schweigen, da setzt Christina Drexel überhaupt erst an. Ihr geht es mit dieser Studie […] eben nicht um biographische Rahmendaten und das äußere wie innere Private, sondern um das künstlerische Resultat […]. Drexel dürfte mit ihrer gleichermaßen fundierten wie vorsichtigen Annäherung an den Künstler dem Maestro aus der Seele gesprochen haben, der sich als Mensch und mit seinem Tun zeitlebens der Öffentlichkeit verweigerte. Interpretationsforschung mit einem derart sauberen, distanzierten methodischen Ansatz ist fraglos neu und auf diese Weise vielversprechend.“
Michael Kube, Fono Forum 11/10, S. 62. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion des Fono Forum.
Die Musikforschung: Besprechungen
„Christina
Drexel untersucht […] die ‚Arbeits-, Dirigier- und Musizierweise‘
von Carlos Kleiber […] Der Hauptteil ist Kleibers praktischer
Interpretationsarbeit gewidmet. Akribische Höranalysen werden mit
computergestützter Foschung, empirische Erhebungen mit Quellenstudien,
Analysen
des Notentextes mit dem Wissen um kommunikative und spieltechnische
Details der
Orchesterarbeit verbunden. Dieser variable, stets mitreflektierte
methodische
Zugriff ermöglicht eine Annäherung an Arbeit und Arbeitsergebnisse
eines
zentralen Dirigenten des 20. Jahrhunderts, wie sie bisher noch nicht
vorlag.
Das ist umso erstaunlicher, als Kleiber keine Interviews gab, nur
wenige
Probendokumente existieren und die Erben jede Kontaktaufnahme
verweigerten.
[…] Weil die Autorin ihre Quellenkompilation mit einem multiplen
methodischen
Ansatz verbindet, rücken die ästhetischen Maximen von Kleibers Arbeit
unerwartet nahe. […] Auch, wenn man sich mehr Kraft zu prägnanten
Formulierungen wünscht: Inhaltlich hat Christina Drexel einen ebenso
umsichtigen wie weiterführenden Beitrag zur sich zunehmend formierenden
Interpretationsforschung geleistet.“
Stephan
Mösch, Die Musikforschung 4/4, 64. Jahrgang 2011, S. 423 ff.
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der
„Musikforschung“.
Bayerischer Rundfunk, BR 4 Klassik:
Interview mit Jerzy
May im Rahmen der Sendung Leporello
Moderator: Jerzy May (JM) - Christina Drexel (CM)
JM: Sie hörten die
Ouvertüre zur Operette ‚Die Fledermaus‘ von Johann Strauß Sohn in einer
Aufnahme vom Oktober 1975 mit dem Bayerischen Staatsorchester unter
Carlos Kleiber. Der Bayerischen Staatsoper war der vor sechs Jahren [2010]
verstorbene Dirigent eng als regelmäßiger Gast verbunden, Festengagements mied er
seit Anfang der 70-ger Jahre und auch sonst machte er sich ziemlich rar.
Legendär ist Herbert von Karajans Ausspruch, Kleiber dirigiere nur, wenn der
Kühlschrank leer sei. Doch hinter der Seltenheit seiner Auftritte stand eher
Kleibers großer Anspruch, sich besonders intensiv mit den Werken
auseinanderzusetzen. Er forderte dementsprechend viele Proben. Eine Schattenseite seiner
Genialiät drückte sich in großem Lampenfieber und in starken Selbstzweifeln aus.
Vor einiger Zeit [Mai 2010] ist im Dohr-Verlag ein Buch über den
Jahrhundertdirigenten mit dem Titel: „…
einfach, was dasteht!“ erschienen. Die Autorin Christina Drexel,
Musikwissenschaftlerin und
Dirigentin, hat sich auf 330 Seiten mit Kleibers Dirigierstil
auseinandergesetzt und Interpretationsforschung betrieben. Über drei
Jahre lang hat sie unglaubliche Mengen an – zum Teil bisher noch nicht
veröffentlichtem – Material gesichtet und mit vielen Weggefährten Kleibers gesprochen.
Heute Mittag ist Christina Drexel zu uns ins BR-Klassik-Studio gekommen.
Frau Drexel, was
fasziniert Sie an Carlos Kleiber? Sie haben einen enormen Aufwand
betrieben - einen Aufwand, der den Rahmen einer normalen wissenschaftlichen Studie nahezu sprengt. Warum das Ganze,
warum Ihre Leidenschaft für Kleiber?
CD:
Nun, das kam nicht von ungefähr. Von 2000 bis 2004 habe ich an der
Bayerischen Staatsoper hospitiert und dort aus nächster Nähe unzählige
Vorstellungen und Orchesterproben beim Bayerischen Staatsorchester miterlebt.
Die Musiker erzählten mir damals bei jeder Gelegenheit mit größtem Enthusiasmus
von Carlos Kleiber, „dem besten Dirigenten, den es je gab“!
Daher hatte ich irgendwann die Idee, mich privat an Carlos Kleiber zu wenden
und ihm einen Brief zu schreiben. Durch die faszinierende Art und Weise seiner Antwort habe ich
bemerkt, daß er tatsächlich eine besondere Persönlichkeit sein mußte…
Ich habe mir dann später in meiner Untersuchung die
Aufgabe gestellt, dieser Persönlichkeit näher kommen zu wollen. Ich
habe genau hingeschaut: wie gelangen ihm diese Resultate? Was machte er, um
sich vorzubereiten? Wie ging er an die Stücke heran, außer daß er
sehr viel Autographenstudien betrieb? Was waren die typischen Bewegungen
während des „Dirigieraktes“, die speziell ihn auszeichneten? Das ist ein sehr spannendes Thema und man hätte noch sehr viel länger als drei Jahre daran forschen können.
JM: Bevor wir uns ein wenig näher mit der Stilistik Carlos Kleibers beschäftigen, lassen Sie uns vielleicht noch mit ein paar Worten auf den „Menschen“ Carlos Kleiber eingehen. Allgemein galt er als außerordentlich scheuer Zeitgenosse. Sie waren sehr „dicht dran“ an den Orchestermusikern und haben viele andere Zeitzeugen befragt, die ihn kannten. Vielleicht können Sie die Frage beantworten: Was war das Faszinosum?
CD: Das charakteristische Merkmal Carlos Kleibers, oder anders ausgedrückt: das, was „Seins“ war und über das auch jeder, den ich interviewt habe, sofort sprach, das war seine absolute Konzentration auf die Musik. Wenn er dirigierte, dann war es ihm egal, ob etwa ein Erdbeben hereinbrach, so wie zum Beispiel einmal während einer Rosenkavalier-Vorstellung an der Scala di Milano; er selbst hatte damals nichts wahrgenommen, da er so in die Musik versunken war. Deswegen auch mein Untertitel „…einfach, was dasteht!“, denn es war immer Kleibers größter Anspruch, genau das zu machen, was der Komponist geschrieben hatte. Darüber kann man nun allerdings auch diskutieren: Was ist das eigentlich? Jeder Interpret legt denselben Notentext anders aus…
JM: „… einfach, was dasteht!“: das birgt einerseits sehr viel Potential, denn wie Sie selbst sagen, stellt sich die Frage: Was ist das eigentlich? Andererseits, es wirkt allerdings auch fast wie ein Understatement. Solchen Themen widmet sich seit kurzem die Interpretationsforschung, in der Sie tätig sind. Das ist eine noch eher junge Disziplin. Wie kann man denn nun wissenschaftlich beleuchten, was doch eigentlich äußerst subjektiv ist: eine Interpretation?
CD:
Nun, mein Vorteil ist, daß ich von der Praxis her komme, da ich selbst
Dirigentin
bin. Dadurch sehe ich alles natürlich aus einem vollkommen anderen
Blickwinkel als nur von der theoretischen Musikwissenschaft aus.
Die Ideen, die ich hatte, die Methodiken, die ich angewendet habe - zum
Beispiel die statistische Befragung,
die ich unter den Musikern des Bayerischen Staatsorchesters und der
Sächsischen Staatskapelle Dresden durchgeführt habe - auf das alles kam
ich durch
meine eigene Tätigkeit als Dirigentin, zum Beispiel auch auf die
Frage: „Was war das herausragendste Merkmal von Carlos Kleibers
Dirigierstil?“
Ich hatte den Musikern damals naheliegende Multiple-Choice-Antworten
vorgegeben. Das Ergebnis lautete einheitlich: „Intensität“. Das ist
etwas, was man wissenschaftlich verwerten kann, denn es ist ein eindeutiger Eindruck, von dem alle Zeitzeugen übereinstimmend sprachen. Ich habe dies
nun dadurch - gewissermaßen - nachzuweisen
versucht, indem ich Tondokumente untersucht oder mich an
Videobeispiele gewagt habe, um zu erforschen: Wie drückt sich darin diese Intensität aus?
JM: Ein Schwerpunkt Ihres Buches ist zum Beispiel auch die "Dirigiergestik". Wie ist so etwas in wissenschaftlichen Parametern zu erfassen?
CD: Ja… [lacht] sehr, sehr schwer. Wenn man dirigiert, ist jede Bewegung spontan. Es muß einfach sehr vieles - sagen wir mal „aus dem Bauch heraus“ kommen, und bei Kleiber kam sehr viel „aus dem Bauch heraus“. Nichtsdestoweniger gibt es gewisse grundsätzliche Charakteristika, an denen man etwas festmachen kann, zum Beispiel das „innerliche Mitsingen“. Man sieht an bestimmten Anzeichen, daß sich sein Kehlkopf bewegt oder dergleichen. Daran kann man vieles gut einschätzen.
JM: Das haben Sie auch alles auf DVD-Dokumentationen gesichtet.
Nun
haben Sie als Dirigentin wissenschaftlich erforscht „wie's geht“ - so
möchte ich einmal ganz salopp sagen. Haben Sie denn die „Kleiber-Formel“
gefunden? Und wenn ja, wie profitieren Sie selber davon?
CD: [Lacht] Also, sehr viele „Tricks“ - die allerdings keine Tricks sind, denn das meiste gehört eigentlich zum Handwerk - sind natürlich in meinem Buch beschrieben, zum Beispiel eben die genauen, sehr akribischen Einzeichnungen in das Orchestermaterial, die Kleiber stets vorgenommen hat… Bei der Suche nach Kleibers Spuren kam ich mir manchmal so vor wie in einem Krimi, denn ich wußte selber nicht, aus welcher Quelle er diese oder jene Bezeichnungen übernommen hatte. Die Lösung wird dann in meinem Buch verraten. Jedoch - das wichtigste für einen Dirigenten - das, woran ich mich auch selbst zu halten versuche - ist erstens der Enthusiasmus beim Musizieren, zweitens daß man vollkommen hinter dem steht, was man tut, aber auch daß man wirklich authentisch bleibt vor dem Orchester.
JM: Sie sagen, das Geheimnis lüftet sich in Ihrem Buch. Es basiert nun allerdings auf einer musikwissenschaftlichen Dissertation. An welchen Leserkreis richtet es sich denn? Muß man Dirigent werden wollen oder schon einer sein, um es vestehen zu können? Für welches Publikum haben Sie es geschrieben?
CD:
Ioan Holender hat es in seinem Geleitwort nicht nur
Dirigenten empfohlen, sondern auch Sängern, Musikjournalisten und
- nicht zuletzt - auch Vertretern seiner eigenen Berufsgruppe, nämlich
Operndirektoren…
Ursprünglich handelte es sich in der Tat um eine
musikwissenschaftliche Dissertation, also denke ich, daß es auf diesem
Fachgebiet auch Leser begeistern kann. Es sind teilweise vollkommen
neue Methoden, die ich in dieser Untersuchung angewandt habe, zum
Beispiel das innovative Verfahren der Erstellung von farbigen
Tempographiken im Anhang. Mittels dieser Graphiken habe ich das Tempo
verschiedener Kleiber-Aufnahmen im 2. Akt von La Bohème analysiert.
Ich
persönlich denke deshalb, es ist für jeden neugierigen Leser etwas dabei: ich
habe versucht, den Weg, den Carlos Kleiber als Künstler beschritten hat,
nachzuzeichnen und dadurch seine Genialität - so weit eben, wie
dies mit Worten möglich ist - zu beschreiben. Und diese „Annäherung an einen genialen
Künstler“ richtet sich an jedermann…
JM: Frau Drexel, vielen Dank, daß Sie da waren! Ich wünsche Ihnen und Ihrem Buch eine neugierige Leserschaft in großen Kreisen.
CD: Dankeschön!
BR – Bayern 4 Klassik,
„Leporello“ vom 16.08.2010 (Sendedatum), Moderator: Jerzy May, s.
auch https://www.br.de/radio/br-klassik/index.html.
Mit freundlicher Genehmigung von Jerzy May sowie der
Rechtsabteilung des Bayerischen Rundfunks.
Herzlicher Dank sei hiermit allen
Autoren und Verantwortlichen der Presse-Organe ausgesprochen,
die im Sinne des UrhG und des EUCD
freundlicherweise ihre Genehmigung
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